Geschichte des Holtenser Bergs

Durchdachte Planung für ein neues Wohnviertel

Vor mehr als 50 Jahren gab es auf dem Holtenser Berg nur ein altes Ehrenmal (siehe Schwedengrab). Auf dieser kahlen Fläche entstand eine neue Siedlung und 1967 bezogen die ersten Mieter und Bauherren das Ergebnis der Demonstrativmaßnahme Holtenser Berg des Bundesministers für Bauwesen. Man hatte eine ganz besondere Baumaßnahme geplant und gefördert, die eine „Entwicklung zum verdichteten Wohngebiet“ ermöglichen sollte, ein gemischtes Wohngebiet mit einer eigenständigen Wohn- und Lebensstruktur. Dies mündete in einer Bebauung, bei der die Wohnblocks der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft und der Wohnungsgenossenschaft von einem Ring von Einzel- und Reihenhäusern umgeben sind. Im Zentrum befinden sich eine Ladenzone, Arztpraxen und die Kirchengemeinde. Eine Landschaftsarchitektin plante sämtliche Grünflächen. So ist der Holtenser Berg ein in sich geschlossenes, grünes Wohngebiet mit nur einem Zugang, der Europaallee, geworden. In den 90er Jahren wurde die Siedlung durch einige neue Straßenzüge jenseits der Den-Haag-Straße mit etlichen Mietwohnungen von der Volksheimstätte sowie Reihen- und Doppelhäusern erweitert.

Die schweren Jahre

Die großen freien Flächen zwischen den zentralen, teils hochgeschossigen Blocks auf dem anfangs baumlosen Terrain machten in den ersten Jahren des Wohngebietes einen etwas kargen und trostlosen Eindruck. Soziale Probleme, die sich zunächst aus der durch den sozialen Wohnungsbau hervorgebrachten Bevölkerungsstruktur ergaben, führten durch einen 1982 bundesweit vertriebenen Artikel zu dem Ruf eines Betonviertels mit asozialen Tendenzen und der Holtenser Berg galt einige Jahre lang als sozialer Brennpunkt in Göttingen. Doch durch Maßnahmen der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Mitte der 90er Jahre zur stärkeren Durchmischung der Bevölkerungsteile sind diese Zeiten längst vorbei.

Grünster Stadtteil Göttingens

In dem Maße wie die Bäume über die Jahrzehnte wuchsen und den Holtenser Berg begrünten, wurde der Stadtteil immer attraktiver. Inzwischen ist der Holtenser Berg der grünste Stadtteil Göttingens mit so vielen und seltenen Bäumen geworden, dass er einen Baumlehrpfad abgibt. Bei einem Spaziergang durch die durchweg ebenen Straßen des Holtenser Berges offenbaren sich die heutigen optischen Schönheiten dieses grünen Stadtteils sofort: Die Europaallee, Zufahrtsstraße und Hauptader, ist eine breite Allee gesäumt von hohen Bäumen und reichlichem Parkplatzangebot.

Hohe, ausladende Bäume schmücken alle Straßenränder des Stadtteils oder verleihen als Solitäre den großen Rasenflächen zwischen den Wohnblocks die Atmosphäre von großzügigen Parkanlagen. Die Genfstraße, von der die Ladenzone ausgeht, ist von riesigen Platanen gesäumt, eine Flucht von ausgewachsenen Kirschbäumen verwandelt die Brüsselstraße im April in ein weißes Blütenmeer und Apfel-, Pflaumen- und Walnussbäume säumen die Den-Haag-Straße. Alle Straßenbäume besitzen üppige Unterpflanzungen, die teils von der Stadt, teils aber auch von Anwohnern liebevoll gepflegt werden.

Viele Angebote für junge Familien

Für junge Familien mit Kindern ist das Wohngebiet ideal. Der katholische und der evangelische Kindergarten bieten Ganztagsbetreuung sowie Krippenplätze an. Im Kinderhaus Abraxas werden täglich kostenlos bis zu 50 Kinder am Nachmittag und bei den Hausaufgaben betreut. Im Jugendhaus Holtenser Berg beschäftigen pädagogische Fachkräfte Jugendliche in deren Freizeit. Die nahe Hagenbergschule wird von einem Förderverein, der von Eltern gegründet wurde, tatkräftig unterstützt.

Den nach Osten angrenzenden Waldstreifen am Abhang direkt hinunter zur Grone- und Leineaue kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad erkunden und Enten auf der Leine finden. Nach Westen und Norden grenzt unser Stadtteil an die offene Feldmark, die zu weiten Spaziergängen entlang der Leine bis nach Nörten-Hardenberg einlädt. Am Königsbühl findet das attraktive Holtenser Osterfeuer statt. Spielplätze findet man überall zwischen den Straßenzügen, und auch ein rustikaler Unterstand für Jugendliche wurde errichtet.

Gute Nahversorgung fürs Leben im Alter

In der zentral gelegenen Ladenzone gibt es fast alles, was man braucht: 2 Lebensmittelgeschäfte, eine Bäckerei mit attraktivem Cafe, ein Zeitschriftenladen mit Lottostelle, Briefmarken- und Schreibwarenverkauf, eine Apotheke, ein Friseur, ein Imbiss, ein Reinigungsdienst, eine gut gehende Arzt- sowie Zahnarztpraxis, Volksbank- und Sparkassen-Geldautomaten.

Fast gänzlich ebenerdig können alle Bewohner ohne Auto die Ladenzone z. B. auch mit einem Rollator erreichen. Der Kaufland-Großmarkt, Edeka- und Nettomarkt, eine Poststelle und Sparkasse befinden sich ganz in der Nähe der Holtenser Landstraße. Auch die Anbindung an die Innenstadt ist perfekt: Mit den Linien 11 und 12 des Stadtbusses kommt man alle 15 Minuten direkt in die Innenstadt, mit der Linie 33 zum Klinikum und in den Osten der Stadt.

Sportverein

Der Sportverein Grün-Weiß-Hagenberg in der direkten Nachbarschaft verfügt über ein großes Gelände und arbeitet in der Turnhalle und anderen Räumlichkeiten der Hagenberggrundschule und bietet Fußball- und Tischtennis, Kegeln, Schießen, Gymnastik, Rückenschule und Nordic-Walking .

Engagierte Bürger

Dass es sich auf dem Holtenser Berg sehr gut leben lässt, liegt auch an dem aktiven Einsatz engagierter Bürger. In einer Stadtteilrunde koordinieren alle Einrichtungen, die auf dem Holtenser Berg sozial tätig sind, ihre Arbeit. Die evangelische Bethlehemgemeinde leistet vor allem mit einer Sozialberatungsstelle und dem Ost-West-Club einen wichtigen Beitrag für die Teilhabe der russischsprachigen Bevölkerung des Holtenser Bergs. Nachdem 2001 von engagierten Bürgern das Bürgerforum Holtenser Berg gegründet worden war, konnten Probleme erfolgreich gelöst werden, als die Ladenzone durch einige Schließungen in eine Schieflage geriet. Heute florieren alle Geschäfte.

Schließlich wurde 2016 mit finanziellen Mittel der Stadt und des Landes das Nachbarschaftszentrum Holtenser Berg gegründet, das von einem Trägerverein aus engagierten Bürgern betrieben und von der Leiterin Frau Sahri Sprinke aufgebaut und geleitet wird. Dadurch kann der Stadtteil sozial unterstützt und nachbarschaftliche Aktivitäten gefördert werden und für Geselligkeiten jeder Art ist auch ein Raum geschaffen.

Zur Geschichte des Holtenser Berges

Der Holtenser Berg wurde auf einer kahlen Fläche erbaut und deshalb beginnt seine Geschichte auch erst mit dem Bau der Siedlung.

Aber eine kleine historische Gedenkstätte gab es dort schon vorher: das sog. Schwedengrab. Das sog. Schwedengrab steht heute inmitten einer im Oktober 1982 zu einem Naturdenkmal erklärten Baumgruppe zwischen Europa-Allee 44 und Ladenstraße 13/15.

Das Schwedengrab

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